Zu Pfingsten wurden alle Häuser zu beiden Seiten der Haustür mit grünen Birkensträuchern geschmückt. – Diesen Brauch kennt man stellenweise heute noch. Den ersten Pfingsttag nannte man den „Nitteldag“. Vor allem die Jungen rupften an Wegrändern auf ihren Pfingstspaziergängen Brennesseln ab und nesselten sich gegenseitig. Alte Leute sagen auch heute noch: „Nitteln is goud kegen Rheuma.“ Der zweite Pfingsttag war der „Geiteldag“. Mit kleinen Gießkannen und Wasserspritzen begoß man sich bei Spaziergängen durch Feld und Garten. Bei beiden Bräuchen hatten vor allem junge Leute viel Freude, denn das Sichbegießen und Nesseln brachte es zwangsläufig mit sich, daß man hintereinander herlaufen mußte. Die besten Läufer kamen somit am besten weg. Auch wollten es an solchen Tagen die Jungens ‚mal zeigen, wie gut sie laufen konnten,
Quelle:
ERNST SCHULTE:
(aufgeschrieben nach Berichten des Landwirts Hermann-Joseph Niemann)
aus 25 Jahre Drei Burskupper Schützenverein 1957 – 1982
Wer die Heimat liebt, wird stets darum bemüht sein, seine Heimat, die Gewohnheiten seiner Bewohner sowie Sitten und Bräuche besser kennen zu lernen.
Vieles von dem, was nachstehend von ERNST SCHULTE niedergeschrieben wurde, konnte dieser den Aufzeichnungen des großen Heimatfreundes Hermann-Joseph Niemann, Woltrup (geboren am 20. 11. 1866, gestorben am 16. 8. 1954), entnehmen.